Presseverlautbarung

Die islamrechtliche Neumondsichtung und die politische Konspiration

(Übersetzt)

Der ungläubige Kolonialist und seine Vasallen, die dummdreisten Herrscher (ruwaibiḍa) in den muslimischen Ländern, waren entrüstet und schockiert wegen dem, was infolge der Operation Al-Aqsa-Flut im Oktober 2023 deutlich zutage trat: das stark ausgeprägte Mitgefühl der islamischen Umma überall auf der Welt mit ihren Geschwistern im gesegneten Land (Palästina). Dies, nachdem der Westen und dessen Agenten mehr als ein Jahrhundert lang hart dafür gearbeitet hatten, die Muslime weiter zu spalten und ihre Zerrüttung sicherzustellen. Auf politischer Ebene realisierten sie dies, indem sie die Länder der Muslime in mehr als 50 Nationalstaaten aufsplitterten. Was jedoch die Emotionen der Muslime anlangt, so war es ihnen nie gelungen, die Muslime aufzuspalten, obwohl sie es mit aller Kraft versuchten. Sie säten Zwietracht zwischen den muslimischen Ländern und stachelten sie im Namen von Patriotismus, Nationalismus, Regionalismus und anderen niederen Beweggründen gegeneinander auf. Doch all ihre Bemühungen waren zum Scheitern verurteilt. Die Muslime zeigten weiterhin Mitgefühl füreinander, wann immer ihre Feinde ihren Geschwistern Schaden zufügten. Wahr hat der Gesandte Allahs gesprochen, als er (s) sagte:

«تَرَى الْمُؤْمِنِينَ فِي تَرَاحُمِهِمْ وَتَوَادِّهِمْ وَتَعَاطُفِهِمْ كَمَثَلِ الْجَسَدِ، إِذَا اشْتَكَى مِنْهُ عُضْوٌ تَدَاعَى لَهُ سَائِرُ جَسَدِهِ بِالسَّهَرِ وَالْحُمَّى»

„Die Gläubigen sind in ihrem Mitgefühl, ihrer Güte und ihrer Verbundenheit zueinander wie ein Körper zu betrachten: Erkrankt ein Teil, so leidet der gesamte Körper an Schlaflosigkeit und Fieber.“ (Al-Buḫārī)

Es ist dieser edle Wesenszug der islamischen Umma, der dem ungläubigen Kolonialisten, dessen Handlangern und jenen Gelehrten (ʿulamāʾ), die ihnen ergeben zu Willen sind, Kopfschmerzen bereitet. Sie haben sich zusammengeschlossen und sich gegen die Umma verschworen, mit dem Ziel, den islamischen Gefühlen, die tief in der Umma verwurzelt sind, entgegenzuwirken. Denn diese Gefühle sind es, die die Muslime einen und gegenüber den Angriffen ihrer Feinde, so zahlreich und boshaft sie auch sein mögen, unempfindlich machen. Kürzlich haben sie versucht, die Muslime in Bezug auf die dritte Säule des Islam, das Fasten (aṣ-ṣaum), zu spalten. So wiesen sie einige Palastgelehrte an, eine auf Trump und seine Partei zugeschnittene Fatwa zu erlassen, die dem bekannten Konsens der klassischen Gelehrten widerspricht. Diese Fatwa besagt, dass der Tag des Fastenbrechens in Abhängigkeit von den durch das Sykes-Picot-Abkommen gezeichneten Nationalstaatsgrenzen unterschiedlich ausfällt. Dies im krassen Gegensatz zu der stärksten islamrechtlichen Meinung diesbezüglich, gemäß der in Hinblick auf das Ergebnis der islamrechtlichen Neumondsichtung Einheit geboten ist!

Dass es sich bei dieser Diskussion um eine politische und nicht um eine religiöse handelt, die zudem auch noch Teil einer Konspiration gegen den Islam und die Einheit der Muslime ist, zeigt sich allein schon daran, dass diese Unrechtsregime nicht einmal mit dem Islam regieren. Überdies bekämpfen sie den Islam und jeden, der zur Umsetzung des Islam aufruft. So zwingen sie den Menschen das kapitalistische Wirtschaftssystem auf, statt das islamische Wirtschaftssystem zu implementieren. Hinsichtlich der gottesdienstlichen Handlungen schreiben sie den Menschen weder das Gebet (aṣ-ṣalāh) vor, noch das Fasten. Auch gibt es keine Strafen für denjenigen, der eines dieser beiden oder sogar beides unterlässt. Dies obwohl der Islam Strafen für die Unterlassung dieser beiden vorsieht. Was die Zakāh anlangt, so wird diese weder eingetrieben, noch wird sie an jene verteilt, die ein Anrecht darauf haben. Gleiches gilt für alle anderen islamrechtlichen Bestimmungen, die von diesen niederträchtigen Regimen weder umgesetzt, noch durchgesetzt werden.

Wenn es darum geht, die Muslime zu spalten, drängen sie die Palastgelehrten dazu, islamische Rechtsgutachten (fatāwā) zu erlassen, welche auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Und freilich sind diese immer bereit, entsprechende fatāwā herauszugeben. Andererseits schweigen sie, wenn es um die Einheit der Muslime oder um die Unterdrückung der Muslime im gesegneten Land (Palästina) oder anderswo geht. Daher müssen wir uns vor den Palastgelehrten in Acht nehmen, sie zur Rechenschaft ziehen und sie in Glaubensfragen nicht als Referenz heranziehen. Die unheilige Konspiration der Unrechtsregime in den muslimischen Ländern tritt ganz deutlich in Erscheinung, wenn islamrechtliche Bestimmungen mit ihren Plänen zur Spaltung der Umma kollidieren. Dies hat sich in diesem Jahr in einigen arabischen Ländern gezeigt, wo sie die Muslime am Fest des Fastenbrechens (ʿīd al-fiṭr) haben Fasten lassen; einem Tag, an dem das Fasten streng verboten (ḥarām) ist. Dabei steht ihr diesjähriges Handeln sogar im Widerspruch zu den erklärten Rechtsmeinungen ihrer Palastgelehrten, wie an den fatāwā ersichtlich wird, die sie in den vergangenen Jahren erlassen haben. So haben beispielsweise die Zusammenschlüsse islamischer Rechtsgelehrter in Syrien, Jordanien und Ägypten zuvor erklärt, dass es in Hinblick auf die Neumondsichtung ein einheitliches Ergebnis unter den Muslimen geben muss. Selbst bei Konferenzen und Seminaren, wo es um die Zulässigkeit astronomischer Berechnungen zur Bestimmung der Festtage ging, einigte man sich auf dem Grundsatz der Einheitlichkeit des Mondsichtungsergebnisses. Zu diesem Ergebnis sind unter anderem der Islamische Forschungskomplex der Al-Azhar im Jahr 1966, die berühmte Istanbuler Konferenz im Jahr 1978, die Istanbuler Konferenz im Jahr 2016, die Kuwait-Konferenz im Jahr 1973, der Europäische Rat für Fatwa und Forschung („ECFR“) im Jahr 2009 und die Konferenz der Islamischen Weltliga im Jahr 2012 gekommen.

Dem widerspricht eine Reihe von süd- und südostasiatischen Vasallenregime fast jedes Jahr. Darunter Pakistan, Bangladesch, Indonesien und Malaysia. Offensichtlich rührt deren Haltung daher, dass sie die Rolle zu erfüllen versuchen, die das kolonialistische Großbritannien ihnen übertragen hat. Sie arbeiten unermüdlich daran, die islamische Umma, die Gemeinschaft der Muslime, weiter aufzuspalten, indem sie den Muslimen bei jeder Gelegenheit vorgaukeln, dass sie nicht eine einzige Umma sind. Dies obwohl Allah (t) sprach:

(إِنَّ هَذِهِ أُمَّتُكُمْ أُمَّةً وَاحِدَةً وَأَنَا رَبُّكُمْ فَاعْبُدُونِ)

Gewiss, diese ist eure Gemeinschaft, eine einzige Gemeinschaft, und Ich bin euer Herr; so dient Mir!(21:92)

Als das Zionistengebilde während des gesegneten Monats Ramadan die Kampfhandlungen wiederaufgenommen und dessen Massaker im Gazastreifen fortgesetzt hat, war von den Gelehrten nichts zu hören. Weder von ihnen, noch von den Regenten in der islamischen Welt, noch von deren bewaffneten Streitkräften. Erst als sich der Monat Ramadan dem Ende neigte, ließen diese Gelehrten von sich hören. Ihre Stimmen wurden erst dann wieder laut, als es darum ging die Muslime am Festtag zu spalten. All dies bestätigt die Notwendigkeit, diese Unrechtsregime zu stürzen und jenen Palastgelehrten, die ihnen zu Diensten sind, den Rücken zu kehren. Sie sind es, die die Knoten des Islam einen nach dem anderen lösen und damit auch nicht aufhören werden, sofern sie nicht gestoppt werden. Es sprach der Gesandte Allahs (s):

«لَيُنْقَضَنَّ عُرَى الْإِسْلَامِ عُرْوَةً عُرْوَةً، فَكُلَّمَا انْتَقَضَتْ عُرْوَةٌ تَشَبَّثَ النَّاسُ بِالَّتِي تَلِيهَا، وَأَوَّلُهُنَّ نَقْضاً الْحُكْمُ، وَآخِرُهُنَّ الصَّلَاةُ»

„Die Knoten des Islam werden sich einer nach dem anderen lösen. Jedes Mal, wenn ein Knoten sich löst, klammern sich die Menschen am nächsten. Der erste, der sich löst, ist das die Regentschaft (mit dem Islam), und der letzte ist das Gebet.“ (Aḥmad)

Die islamische Umma muss erkennen, dass die Ursache für ihre Probleme diese Regime sind, die im Namen des ungläubigen Kolonialisten schalten und walten. Sie sind verantwortlich für all das Leid, das die Muslime derzeit heimsucht. Es obliegt jedem aufrichtigen Gläubigen, für den Umsturz dieser Vasallen tätig zu werden und das Rechtgeleitete Kalifat gemäß dem Plan des Prophetentums gemeinsam mit Hizb-ut-Tahrir auf den Trümmern ihrer Throne wiederzuerrichten.

Das Zentrale Medienbüro von Hizb-ut-Tahrir