Media Office
Zentrales Medienbüro von Hizb-ut-Tahrir
H. 22 Jumada I 1441 | No: 1441 AH / 010 |
M. Freitag, 17 Januar 2020 |
Presseverlautbarung
Kinder ertrinken im Meer - Sie ertrinken, weil die Politiker nationalistischen und kapitalistischen Idealen nachjagen!
Acht der elf Migranten, die am 11. Jänner 2020 vor der türkischen Westküste ertranken, waren Kinder. Ihre Schuhe, Kleidung und Ausweise wurden an Land gespült. Stunden zuvor versank ein Boot mit Flüchtlingen im Ionischen Meer auf dem Weg von Paxos nach Italien. Mindestens zwölf Menschen starben. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) und UNHCR im Dezember 2019, sterben im Mittelmeer durchschnittlich mehr als 3000 Menschen auf dem Weg nach Europa. 2018 allein wurden 2.275 Tote registriert. Die Zahl der nichtregistrierten Toten ist weit höher.
Die nationalistische und säkulare Türkei rühmt sich damit mehr als 4,5 Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen zu haben. Doch behandelt sie sie als Ausländer. Das führt dazu, dass diese unschuldigen Frauen und Kinder, die vor dem Krieg fliehen, keine Sicherheit, keinen Schutz und keine gleichwertige Behandlung im Land erfahren und daher weiter nach Europa wollen und währenddessen im Meer ertrinken. Behandlung als Mensch zweiter Klasse, nationalistische Lehrer, die syrische Kinder erniedrigen, Verweigerung von jeglicher Unterstützung und Hilfe trotz kalter Wintermonate in Notunterkünften ohne Türen aufgrund fehlender Papiere, Arbeitgeber, die ihren syrischen Mitarbeitern die zustehenden Löhne nicht ausbezahlen, und insbesondere der Rassismus und Nationalismus kurzsichtiger Politiker, die den Syrern ein Leben außerhalb der zukunftslosen Flüchtlingslager nicht gönnen und deren Rhetorik wiederholt das türkische Volk gegen diese Menschen aufwiegelte, sind alles Gründe, die diese Menschen in die Erbarmungslosigkeit der kalten und stürmischen Wintermeere treiben...
All dies, obwohl der Islam keinen Muslim, aus welchem Teil der Erde auch, auf islamischem Boden weder als Gast und erst recht nicht als Ausländer erachtet. Diese Menschen sind auf ihre eigenen rechtmäßigen Länder gezogen, die dem Befehl und der Verheißung Allahs und Seines Gesandten (saw) folgend vom Islam eröffnet wurden. Auf der Grundlage dieses reinen islamischen Rechts braucht kein Muslim, der in irgendeinem islamischen Land ankommt, weder ein Visum, noch eine Aufenthaltsbewilligung oder eine Arbeitserlaubnis. Darüber hinaus verbietet der Islam jeglichen Hauch von Nationalismus und erachtet jeden Menschen, der sich auf islamischem Territorium sesshaft macht als seinen Staatsbürger, unabhängig von dessen Glauben, Hautfarbe, ethnischer Zugehörigkeit oder Herkunftsland, und behandelt keinen und schon gar nicht einen Muslim als Ausländer. Die Staatsangehörigkeit im Islam ist rein auf der Wohnhaftigkeit begründet. Jeder Mensch mit islamischer Staatsbürgerschaft wir gleich und ohne jede Diskriminierung behandelt. Der Herrscher behandelt jeden gleich im Hinblick auf die Betreuung ihrer Angelegenheiten, dem Schutz des Lebens, der Ehre und des Eigentums. Und der Richter behandelt jeden gleich im Hinblick auf Ebenbürtigkeit und Gerechtigkeit. Während der gesamten islamischen Geschichte lehnten es die muslimischen Regenten nicht nur ab Muslime als Ausländer zu behandeln, sondern gewährten Nichtmuslimen, die vor Verfolgung aus nichtislamischen Ländern flohen, eine sichere Zuflucht in den muslimischen Ländern und behandelten sie als ihre eigenen Staatsbürger. Überdies ist der gütige Umgang mit Dhimmis (nicht-muslimischen Bürgern des Staates) eine islamische Verpflichtung. Denn der Gesandte (saw) sagte über jeden, der einen Dhimmi schlecht behandelt, «فَأَنَا حَجِيجُهُ يَوْمَ الْقِيَامَةِ» “gegen den trete ich (der Prophet) selbst als Ankläger auf am Tage des Gerichts.”Wie könnte unter einem solchen System Unrecht einem Muslim gegenüber entstehen, wenn selbst die Rechte der Nichtmuslime so penibel und sorgfältig geschützt werden? Könnte da je einem Muslim eine Behandlung als Bürger zweiter Klasse widerfahren?
O Ihr Regenten der Türkei! Seht, was euer Nationalismus aus euch gemacht hat. Eure Jagd nach nationalistischen und kapitalistischen Idealen macht euch mitschuldig für jedes Leben, das unter den Bombardements, den Foltern und auf den Meeren erlischt! Darüber hinaus sind eure Hände beschmiert mit dem Blut jeder einzelnen muslimischen Frau, jedes Kindes und Mannes. Denn ihr seid nicht einfach nur untätig gegen die Ungläubigen, die sie aus ihren Häusern und ihrem Leben vertreiben. Nein, vielmehr noch ihr wurdet Partner, Teilhaber und Verbündete und schüttelt Hände mit ihren Mördern.
O Muslime in der Türkei und der gesamten islamischen Länder! Würden die Herrscher mit dem Islam regieren, so wie es Allah der Erhabene befiehlt, und würden sie die Ummah unter einem Dach vereinen und eine Faust bilden, wie es der Islam verpflichtet, dann wäre nicht nur jeder Muslim, sondern die gesamte Welt und jeder einzelne Mensch, unabhängig von Religion, Rasse und Farbe sicher vor jeglicher Art von Unterdrückung! So dann, eilt zur Wiedererrichtung des zweiten rechtgeleiteten Kalifats nach der Methode des Prophetentums, wozu euch euer Herr (st) und Sein Gesandter (saw) aufruft, und welches euch Leben verleiht!
Frauenabteilung
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