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H.  24 Safar 1438 No: 04/1438
M.  Donnerstag, 24 November 2016

 Presseverlautbarung

Das Niqab-Verbot ist ein Angriff auf den Islam
(Übersetzt)

Es scheint, dass in den Niederlanden der Niqab (islamischer Gesichtsschleier) verboten wird. Nach wiederholten Versuchen stimmte das Parlament heute mit großer Mehrheit dem Vorschlag der Regierung zu, eine Geldstrafe von bis zu 405 Euro für das Tragen des Niqab zu erheben. Der Vorschlag verbietet das Tragen des Gesichtsschleiers (Niqab) an Orten wie Krankenhäusern, staatlichen Einrichtungen, in öffentlichen Verkehrsmitteln und an Schulen!


Die Vorwände und fadenscheinigen Begründen, auf die man sich beruft, wie etwa Schwierigkeiten in der Kommunikation mit verschleierten Frauen, Sicherheitsaspekte etc., sind schwächer als ein Spinnennetz. Diese vorgeschobenen Gründe wurden schon vor Jahren von niederländischen Experten widerlegt. Es gilt festzuhalten, dass mit diesen Ausreden lediglich die wahren Ziele hinter dem Niqab-Verbot verborgen werden sollen. Dies ist offensichtlich, und es bedarf in einer Zeit, in der islamfeindliche Ansprachen zur Normalität geworden sind und eine islamfeindliche Politik natürlich erscheint, keiner tiefgründigen politischen Analyse, um erkannt zu werden.


Mit Ausnahme einiger Abgeordneter hat die Mehrheit der politischen Parteien im Parlament für ein Niqab-Verbot votiert, einschließlich der Liberalen der Freiheitspartei, die eigentlich für Freiheit eintreten, der Sozialistischen Partei, die Gleichberechtigung propagiert, der Christen der Christlich-Demokratischen Partei, die Reformierte Politische Partei SGP, die zur Nächstenliebe aufruft und nicht zu vergessen - wie könnten wir auch - die Partei für die Freiheit von Geert Wilders, die bereits vor langer Zeit und zusammen mit anderen Parteien feindselig scharfe Maßnahmen gegen den Islam forderte. Dies ist nämlich nicht nur die Forderung der Partei Wilders alleine, sondern die Forderung aller politischen Parteien.


Das Tragische dabei ist, dass eine Organisation namens Muslime und das Gouvernement sehr hohe Geldsummen von der Regierung erhält, wodurch es ihr logisch erschien, den unfairen Kurs gegen die Muslime und den Entscheid für das Niqab-Verbot zu unterstützen. Ihre Rechtfertigungen zur Unterstützung dieses Beschlusses sind absurder als die Rechtfertigungen der Regierung selbst. Sie behaupten, das Tragen des Gesichtsschleiers führe „zu Spaltung, Zwietracht und Uneinigkeit innerhalb der Community“. Begreifen sie denn nicht, dass es nicht ein Kleidungsstück ist, das zu Spaltung, Zwietracht und Uneinigkeit führt, sondern das rassistische Vorgehen zur Dämonisierung und Verwerfung einer Gruppe von Frauen sowie deren Ausschluss aus der Gesellschaft aufgrund ihrer Kleidung? Ist ihnen etwa nicht bewusst, dass sie damit eine Regelung des islamischen Rechts ändern? Über welche Spaltung und Zwietracht spricht diese Organisation Muslime und das Gouvernement eigentlich?


Wer spaltet in Wirklichkeit die Mitglieder der Community, wenn eine muslimische Frau sich dafür entscheidet, den Niqab zu tragen und versucht, in den Bus einzusteigen, der Busfahrer sie aber stoppt, während er Faschings- bzw. Karnevalszelebranten und anderen erlaubt, den Bus zu benutzen?!


Dies stellt eine große Gefahr für die islamische Community in den Niederlanden dar und führt zu Diskriminierungen zwischen den Mitgliedern der Community. Es ist nicht richtig zu behaupten, wir seien die Ursache für Spaltung und Disharmonie, wenn wir an den islamischen Regelungen festhalten und hierdurch das Leben mit dem Rest der Gesellschaft in den Niederlanden verweigerten. Vielmehr hat der Rest der Gesellschaft ein Problem mit dem Niqab und arbeitet daran, ihn zu verbieten, und dies demonstriert eindeutig, dass sie diejenigen sind, die sich weigern, mit den Muslimen zu leben.


Wenn die Muslime diese islamische Frage nur oberflächlich behandeln und sich damit begnügen, den Vorgang stillschweigend hinzunehmen, müssen sie damit rechnen, dass sie in Zukunft zu weiteren Preisgaben genötigt werden. D. h., wenn wir heute das Niqab-Verbot akzeptieren und hierzu schweigen, dürfen wir nicht überrascht sein, wenn sie morgen das Kopftuch (ḫimār) und das Übergewand (ğilbāb) verbieten wollen, da sich die Situation in vielen europäischen Länder in diese Richtung entwickelt. Sie schreiten sukzessive voran, um gegen alles, was in Verbindung zum Islam steht, vorzugehen. Wenn die Muslime nicht selbst alle rechtmäßigen Maßnahmen ergreifen, um ihre Interessen zu verteidigen, wer würde es dann ihretwegen tun?


Okay Pala
Mediensprecher von Hizb-ut-Tahrir in den Niederlanden

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