Media Office
Großbritanien
H. 25 Shawwal 1439 | No: 1439 AH / 24 |
M. Montag, 09 Juli 2018 |
Presseverlautbarung
Die Muslime müssen mehr noch gegen jene säkularistische Ideologie aufbegehren, die eine Person wie Trump hervorgebracht hat, als gegen Trump selbst
Im Laufe der Woche wird der Präsident der Vereinigten Staaten, Donald Trump, Großbritannien besuchen. Diese Gelegenheit werden viele Menschen nutzen, um ihrer Frustration durch verschiedene Arten von Protesten im ganzen Land Ausdruck zu verleihen. Vieles an Trumps Präsidentschaft macht die Menschen wütend, angefangen bei seiner gefährlichen Haltung gegenüber Nordkorea, bis hin zur Missachtung der amerikanischen Einwandererrechte. Seine arrogante Art und sein offensichtlicher Drang, einige der schlimmsten Verhaltensweisen an den Tag zu legen, rief im gesamten politischen Spektrum Empörung hervor.
Die Muslime zeigen sich besonders verärgert wegen Trumps Aussagen in Bezug auf ihre Gemeinden, seiner diskriminierenden Politik gegenüber Einreisenden aus muslimischen Ländern, und der Verlegung der US-Botschaft nach al-Quds. Durch letzteres demonstrierte Trump, dass er die zionistische Besatzungsmacht unterstützen werde.
Aufgrund der Vielzahl an Beschwerden in Hinblick auf Trumps wahrhaft widerwärtige Persönlichkeit ist es gar nicht so abwegig, dass man lediglich Trump als Person, nicht aber die Ideen, für die er steht, kritisiert. Dabei darf keinesfalls vergessen werden, dass die unmenschliche Einwandererpolitik, die Trump derzeit mit aller Härte durchsetzt, noch während der Amtszeit Obamas ausgearbeitet wurde. Seine Gleichgültigkeit gegenüber den Rechten der Palästinenser und Unterstützung des zionistischen Gebildes weicht in keinerlei Hinsicht vom Verhalten seiner Vorgänger ab. Die Präsidenten der Vereinigten Staaten zeigten sich die letzten 70 Jahre über stets pro-zionistisch. Seit den 40er Jahren entwickelt sich die amerikanische Außenpolitik in eine bestimmte Richtung; Trumps Schmähungen der gegenwärtigen Weltordnung sind lediglich eine Fortsetzung dieser Entwicklung, auch wenn er seine Ansichten deutlich offener nach außen trägt. Dass im Namen Amerikas und ihrer Vasallenregierungen in Syrien und Ägypten Unmengen an Blut vergossen werden, ist, ebenso wie ihre Einmischung in die Politik Jemens, Libyens usw., eine konsequente Fortsetzung jener Politik, die Trumps Vorgänger bereits seit vielen Jahren betrieben haben.
Zwar zeigen sich viele Amerikaner beschämt, weil Trump als Präsident der Vereinigten Staaten das amerikanische Volk repräsentiert, doch ist seine Ideologie die gleiche Ideologie, die auch seine Vorgänger vertraten – der Kapitalismus. Das säkular-kapitalistische Wirtschaftssystem hat die Hegemonialpläne aller Präsidenten vor ihm angetrieben, stets ungeachtet der Rechte von Menschen in Übersee. Seine Politik zielt darauf ab, ebenso wie die Politik seiner Vorgänger, eine winzige kapitalistische Elite auf Kosten aller anderen Menschen zu bereichern.
Eben diese säkularistische Ideologie trieb zuvor die Briten an, große Teile der Welt zu kolonialisieren, lange bevor die Amerikaner dies taten. Damals bestand ihr Ziel darin, eine winzige britische Elite auf Kosten aller anderen Menschen zu bereichern. Dieselbe Gier motiviert eine kleine liberale Elite heute dazu, wegen des Brexits mit der Zukunft der Menschen zu spielen.
Die einfachen Leute Großbritanniens und Amerikas haben viele Gründe auf ihre Regenten wütend zu sein. Auch die Menschen in der übrigen Welt, die allesamt unter der bösartigen Außenpolitik dieser Staaten enorm zu leiden haben, haben Gründe für ihre Wut auf die Staatschefs Großbritanniens und der Vereinigten Staaten. Diese Wut jedoch nur auf Personen wie Trump und May zu beschränken wird an der gegenwärtigen Situation nichts ändern, sondern das Leid dieser Welt im schlimmsten Fall noch in die Länge ziehen. Dieses Leid wird nämlich kein Ende finden, solange nicht die verdorbene Ideologie des Kapitalismus als Wurzel allen Übels identifiziert wird.
Es ist von äußerster Wichtigkeit, dass die Menschen aufhören über die Gräueltaten der säkular-kapitalistischen Demokratie zu schweigen und erkennen, dass allein diese Ideologie für die Unterdrückung der Weltbevölkerung verantwortlich ist. Dabei spielt es keinerlei Rolle ob diese Politik von Trump, Obama, May oder irgendeinem anderen Politiker umgesetzt wird. Zwar werden die Gesichter nach einer gewissen Zeit ausgetauscht, doch bleibt ihre säkulare Ideologie bestehen.
Daher raten wir den Muslimen, die Menschen auf die wahren Ursachen dieses Problems aufmerksam zu machen. Wenn wir uns alle wie wild auf Personen wie Trump stürzen, nur, um unserem Zorn gegenüber ihm als Person freien Lauf zu lassen, unterstützen wir womöglich unbeabsichtigt eine andere säkulare Agenda, die das Elend dieser Welt verlängern und nicht in unserem Sinne verkürzen wird.
Jene Muslime, die an der islamischen Lebensweise standhaft festhalten, spielen eine entscheidende Rolle bei der Aufklärung über die Fehler der säkular-kapitalistischen Ideologie. Auch sind es die Muslime, die die islamische Lebensweise als wahrhaftige und gerechte Alternative zur kapitalistischen Ideologie gebührend präsentieren müssen. Der Aufruf (daʿwa) zur islamischen Ideologie muss unsere Tätigkeit zur Wiederaufnahme der islamischen Lebensweise in den muslimischen Ländern begleiten. Es ist nicht ausreichend, allein für die Wiedererrichtung des Kalifats gemäß der Methode des Prophetentums tätig zu werden.
﴿يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُوا اسْتَجِيبُوا لِلَّهِ وَلِلرَّسُولِ إِذَا دَعَاكُمْ لِمَا يُحْيِيكُمْ وَاعْلَمُوا أَنَّ اللَّهَ يَحُولُ بَيْنَ الْمَرْءِ وَقَلْبِهِ وَأَنَّهُ إِلَيْهِ تُحْشَرُونَ﴾
O die ihr glaubt, leistet Allah und dem Gesandten Folge, wenn er euch zu dem aufruft, was euch Leben gibt. Und wisset, dass Allah zwischen dem Menschen und seinem Herzen trennt und dass ihr zu Ihm versammelt werdet!(8:24)
Yaḥyā Nisbet
Medienvertreter von Hizb-ut-Tahrir / Großbritannien
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