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بسم الله الرحمن الرحيم

Im Namen Allahs des Erbarmungsvollen des Barmherzigen

Antwort auf eine Frage

Die Gründe für die Konflikte zwischen Afghanistan und dem Iran

Frage:

Die Spannungen zwischen Afghanistan und dem Iran haben erneut zugenommen. Dies aufgrund eines langwierigen Konflikts über die Verteilung des Wassers des Helmand-Staudamms, der eine wichtige Wasserquelle für beide Länder darstellt. Die Deutsche Welle (DW) berichtete am 3. Juni 2023 auf ihrer Website: „In der vergangenen Woche kam es zu einem intensiven Schusswechsel zwischen dem Iran und den Taliban in der Nähe der gemeinsamen Grenze, bei dem mehrere Soldaten getötet und verletzt wurden. Dies führte zu einer neuen Welle eskalierender Spannungen zwischen den beiden Parteien, begleitet von gegenseitigen Schuldzuweisungen über die Verantwortung für den Beginn des Schusswechsels. Der Schusswechsel ereignete sich vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen zwischen Kabul und Teheran bezüglich des Helmand- bzw. "Hirmand"-Flusses, wie er im Iran genannt wird, der eine wichtige Wasserquelle für beide Länder darstellt. Al Jazeera hatte am 1. Juni 2023 unter Berufung auf die russische Zeitung Izvestia berichtet: "Die Beziehungen zwischen dem Iran und der Taliban-Regierung waren aufgrund der Unterstützung des Iran für die Nordallianz während des Bürgerkriegs in Afghanistan sowie aufgrund religiöser und politischer Differenzen zwischen den beiden Ländern immer wieder von Spannungen geprägt. Ganz zu schweigen vom Konflikt um die Wasserressourcen des Helmand-Flusses, der auf iranischem Gebiet in den Hamun-See fließt. Gemäß den Vereinbarungen von 1973 ist Afghanistan verpflichtet, dem Iran jährlich 850 Millionen Kubikmeter Wasser aus diesem Fluss zur Verfügung zu stellen. Dies ist eine Angelegenheit, die sich nach der Machtübernahme der Taliban verkompliziert hat.“ Was sind nun die Gründe für die Probleme und Konflikte zwischen den Parteien? Und wo werden sie hinführen? Gibt es Mächte, die diesen Konflikt ausnutzen oder davon profitieren, um ihre kolonialen Projekte durchzusetzen?

Antwort:

Um diese Gründe zu verstehen und zu sehen, wohin sich die Dinge entwickeln können, wollen wir die folgenden Punkte darlegen.

1 - Die Nachrichtenagentur Fars berichtete am 27.Mai 2023, dass „am Grenzstreifen zwischen den beiden Ländern in der Nähe des Kontrollpunkts Sassouli bewaffnete Zusammenstöße zwischen iranischen Grenzsoldaten und Taliban-Regierungstruppen ausgebrochen sind.“ Es wurde von einer informierten Quelle berichtet, dass "Spannungen zwischen den iranischen Grenztruppen und den Taliban-Kämpfern aufgetreten sind und sich zu einem Schusswechsel entwickelt haben". In der ersten offiziellen Erklärung sagte der stellvertretende Oberbefehlshaber der iranischen Sicherheitskräfte, Qasem Rezaei: „Teheran wird kein bedauerliches Ereignis an der Grenze zu Afghanistan erlauben. Es gab mehrere Fehler seitens der Taliban an der gemeinsamen Grenze zwischen Iran und Afghanistan. Wir sagen unseren Nachbarländern, dass unsere Grenzen Freundschaftsgrenzen sind und wir keine bedauerlichen Ereignisse zulassen dürfen. Streitkräfte der Taliban haben heute Morgen auf die iranische Seite geschossen und die Grenztruppen haben zurückgeschossen. Die Kämpfe haben für eine Weile aufgehört, wurden aber später wieder aufgenommen und dauern immer noch an.“ Rezaei wies darauf hin, dass der Generaldirektor der inneren Sicherheitskräfte, Ahmad-Reza Radan, "die Grenzschutztruppen angewiesen hat, auf jede Grenzverletzung oder Aggression entschlossen zu reagieren". Die offizielle iranische Nachrichtenagentur IRNA berichtete, „dass der Zusammenstoß zwischen den Grenzschutztruppen und den Taliban-Kämpfern am 27. Mai 2023 zum Tod von zwei Taliban-Kämpfern und zwei iranischen Soldaten sowie zur Verletzung anderer Bürger führte.“

2 - Der Sprecher des afghanischen Innenministeriums, Abdul Nafi Takor, sagte auf seinem Twitter-Account: "Zwei Personen wurden bei den heutigen Zusammenstößen in der Grenzprovinz Nimrus getötet. Einer aus dem Iran und der andere aus Afghanistan. Dabei wurden auch andere verletzt. Das Islamische Emirat unterstützt keine Konflikte mit seinen Nachbarn." (Tolonews, 27. Mai 2023). Die afghanische Polizei bestätigte am 29. Mai 2023, dass der Grenzübergang "Seidenbrücke" zwischen Afghanistan und Iran nach den bewaffneten Auseinandersetzungen, die einige Stunden andauerten, am 28. Mai 2023 wieder geöffnet wurde. All dies deutet darauf hin, dass die Situation an der Grenze zwischen den beiden Ländern in Bezug auf die Sicherheit fragil ist und jederzeit wieder aufflammen kann. Und wenn wir wissen, dass seit der Machtübernahme der Taliban vor zwei Jahren mehr als zehn Zusammenstöße zwischen beiden Seiten stattgefunden haben, bestätigt dies, dass zwischen beiden Seiten ein halbwegs dauerhafter Spannungszustand herrscht.

3 - In den letzten Tagen haben sich die Streitigkeiten zwischen Afghanistan und dem Iran über die Aufteilung des Wassers des Flusses Helmand oder Hirmand, wie er im Iran genannt wird, verschärft. Die beiden Länder befinden sich schon lange im Konflikt über diese Angelegenheit, da im Jahr 1973 ein Abkommen zwischen ihnen geschlossen wurde, das Afghanistan verpflichtet, dem Iran jährlich 850 Millionen Kubikmeter Wasser aus dem Fluss bereitzustellen. Der Iran behauptet jedoch, dass er nur 2 Millionen Kubikmeter erhalten habe. Es scheint, dass eines der wichtigsten Probleme zwischen den beiden Ländern im Wasserproblem besteht. Es begann vor anderthalb Jahrhunderten, als die Briten das Land aufteilten. Der stellvertretende iranische Außenminister, Said Musawi, erklärte am 28. Mai 2023 über seinen Twitter-Account: „Wir müssen wachsam sein. Was heute an der Grenze zwischen Zabol und Nimrus passiert ist, ist eine Fortsetzung der Kolonialverschwörung. Wenn Goldsmith im Jahr 1872 durch seine Verschwörung Sistanabad in den Zustand gebracht hat, in dem es sich heute befindet, so wollen seine Erben heute Iran und Afghanistan zerstören. Das Volk und die Eliten beider Länder müssen verstehen, dass jeder Konflikt eine strategische Niederlage für beide Seiten bedeutet.

4 - Der Verlauf des Geschehens nahm seinen Anfang, als die beiden Länder sich darauf einigten, eine englische Schiedskommission unter der Leitung von General Goldsmith anzurufen. Sie begann im Jahr 1871 damit, die Grenzen zwischen den Ländern zu markieren. Dieser Vorgang wurde innerhalb eines Jahres zum Abschluss gebracht. Die gemeinsame Grenze zwischen den Ländern ist lang und beginnt an der Straße von Zulfiqar, wo im Norden das Dreiländereck zwischen Iran, Afghanistan und Turkmenistan liegt. Sie erstreckt sich über eine Entfernung von 945 km bis zum Berg Malik Siah, wo das südliche Dreiländereck zwischen Iran, Afghanistan und Pakistan besteht. Sodann entfachte sich der Streit um die Aufteilung der Wasservorkommen aus dem Helmand, nachdem die Engländer die Gebiete Sistan und Beluschistan während der Grenzziehung aufgeteilt hatten. Dadurch schufen sie einen langjährigen Konfliktherd zwischen den islamischen Ländern Afghanistan, Iran und Pakistan. Genauso gingen sie auch in allen anderen islamischen und nicht-islamischen Ländern vor, die sie erobert und kolonisiert hatten und anschließend aufteilten. Damit wollten sie Aufstände in der geteilten Region schüren, in der nun eine Unabhängigkeitsbewegung von diesen drei Staaten entstanden ist. Auf diese Weise wollten sich die Briten ein Schlupfloch schaffen, das ihnen ermöglicht, in den Ländern zu intervenieren. Denn diese Länder streiten nun um die Grenzverläufe und ihre Bewohner töten sich gegenseitig. Dadurch sind die Briten in der Lage, ihren Einfluss in den Ländern beizubehalten und darauf hinzuarbeiten, sie weiter zu schwächen, damit sie ihnen keinesfalls entgleiten können. Und sollten sie ihren Einfluss doch verloren haben, so haben sie damit die Möglichkeit, ihn wiederzuerlangen.

5 - Der Grenzstreit zwischen beiden Ländern dauerte an und verschärfte sich insbesondere nach der Umleitung des Helmand-Flusses im Jahr 1896. Der Fluss ist schätzungsweise 1150 km lang und durchquert mehrere afghanische Provinzen sowie die Provinzen Sistan und Beluschistan, die von den Briten zwischen Afghanistan, Iran und Pakistan aufgeteilt wurden! Er fließt in den Hamun-See, den sich der Iran mit Afghanistan teilt. Die Grenzen zwischen den beiden Ländern wurden 1905 vom britischen Oberst Henry McMahon neu gezogen. Das Wasser des Flusses wurde zwischen den beiden Parteien aufgeteilt. Afghanistan wurde verpflichtet, keine Dämme zu bauen, die die Wasserversorgung des Irans beeinträchtigen würden, und dem Iran wurde ein Drittel des Wassers des Flusses zugestanden. Die afghanische Seite, die unter der Herrschaft von Amir Habibullah Khan stand, akzeptierte dies jedoch nicht und betrachtete die Aufteilung als parteiisch zugunsten des Iran. Die Streitigkeiten gingen weiter, und es wurden mehrere Schiedskommissionen eingesetzt, Abkommen unterzeichnet und dann im Laufe der Jahrzehnte wieder gebrochen. Im Jahr 1934 eskalierte der Konflikt zwischen den beiden Parteien. Die beiden Seiten beschlossen, nicht auf Artikel 10 des Vertrages von 1921 zurückzugreifen, der ein "britisches Schiedsverfahren bei Grenzstreitigkeiten" vorsieht. Vielmehr wandten sie sich an eine türkische Schiedskommission, die jedoch scheiterte. In den Jahren 1936 und 1939 begannen erneut Verhandlungen zwischen beiden Lagern. Als die Iraner die Hälfte des Wassers forderten, das in den Kamal-Khan-Damm fließt, lehnten die Afghanen es ab, und die Gespräche scheiterten. Dasselbe geschah 1951 und 1958, bis 1973 ein Abkommen zwischen den beiden Parteien unterzeichnet wurde, das den Iranern weniger als 10% des Wassers zusprach. Das afghanische Parlament stimmte dem Abkommen jedoch nicht zu. Daraufhin putschten die Kommunisten 1978 in Afghanistan und lehnten das Abkommen vollständig ab. Die sowjetische Aggression unter Führung Russlands gegen Afghanistan im Jahr 1979 und die Besetzung des Landes sorgten dafür, dass die Situation zwischen den beiden Ländern unverändert blieb.

6 - Dies setzte sich nach der Niederlage der Russen und ihrer Verbündeten sowie ihrem demütigenden Rückzug aus Afghanistan und der Bildung einer Regierung der Mudschahedin fort, bis die Taliban zwischen 1996 und 2001 zum ersten Mal an die Macht gelangten. Sodann folgte die US-Aggression und die Besetzung Afghanistans durch die Amerikaner. Zu jener Zeit, insbesondere als Ashraf Ghani 2014 an die Macht kam, war dieser entschlossen, im Westen und Osten des Landes Dämme an allen zehn Flüssen zu bauen, die in Afghanistan entspringen und in die Nachbarländer fließen, von denen Afghanistan aber nicht profitiert. Er baute rund 49 Dämme an diesen Flüssen. Der Bau des Kamal-Khan-Staudamms in der Provinz Nimrus nahe der iranischen Grenze, der vier Jahre dauerte, wurde im März 2021 fertiggestellt und in Betrieb genommen. Dies hatte erhebliche Auswirkungen auf den Anteil Irans am Wasser. Ashraf Ghani erklärte, dass er nicht beabsichtige, das Wasser weiterzugeben, ohne im Gegenzug Öl zu erhalten. Als die Taliban am 15. August 2021 zum zweiten Mal an die Macht kamen, forderte der Iran die neue Regierung auf, zum Abkommen von 1973 zurückzukehren. Erwähnenswert ist, dass der Iran selbst Wasser mit seinen Nachbarländern teilt, was zu Problemen führt, wenn die kolonialen Teilungen bestehen bleiben.

7 - Bei seinem Besuch in der Stadt Zahedan in der Provinz Sistan und Belutschistan am 18. Mai 2023 warnte der iranische Präsident Ebrahim Raisi die Machthaber Afghanistans mit den Worten: "Das Recht auf Wasser aus dem Helmand-Fluss ist das Recht des Volkes von Sistan und Belutschistan, wie es in den Verträgen und Vereinbarungen festgelegt ist." Außerdem drohte er den Machthabern Afghanistans: "Die Machthaber Afghanistans sollten diese Angelegenheit nicht als Normalität betrachten und sich ernsthaft mit ihr befassen. Wir mahnen bei ihnen dringend die Notwendigkeit ein, den Menschen im pakistanischen Belutschistan und im iranischen Sistan und Belutschistan so schnell wie möglich das Recht auf das Wasser des Helmand-Flusses einzuräumen." Er fügte hinzu: "Die Regierung unternimmt alle Anstrengungen, um Wasser aus dem Omansee in die östlichen Regionen des Iran zu bringen, aber dieses Projekt braucht Zeit." (Al-Alam News, 18. Mai 2023) Die iranische Nachrichtenagentur IRNA zitierte den iranischen Botschafter in Afghanistan, Hassan Kazemi, mit den Worten: "Wenn sich das Vorhandensein von Wasser im Kajaki-Damm nachweisen lässt und die Taliban sich weigern, dem Iran ihren Anteil am Helmand-Wasser zu übergeben, müssen sie die Verantwortung tragen. In diesem Fall wird die Sache erwiesen sein und die iranische Regierung wird wissen, wie sie zu handeln hat." Aus den Erklärungen des in Afghanistan tätigen iranischen Diplomaten sind also Drohungen erkennbar, dass die Situation zwischen beiden Ländern eskalieren könnte. In der Vergangenheit allerdings, als die Amerikaner anwesend waren und sich die afghanischen Regierungen in ihrem Schlepptau befanden, ließ der Iran es dazu nicht kommen. Denn seine Beziehungen zu diesen Regierungen waren trotz dieses seit Jahrzehnten bestehenden Problems gut. Doch nun bestätigen die warnenden und drohenden Äußerungen des iranischen Präsidenten und anderer iranischer Verantwortlicher, dass die Beziehungen zwischen beiden Ländern nicht zum Besten stehen. Auch werden die Spannungen weiterhin bestimmend sein, bis der Iran das Wasserproblem für seine Region in Sistan und Belutschistan gelöst hat. Und wie der iranische Präsident es vorschlug, kann Wasser aus dem Golf von Oman herbeigeschafft und entsalzt werden, um es dann auf die landwirtschaftlichen Flächen zu verteilen. Es scheint, als wollten die iranischen Verantwortlichen das Problem zu ihrem Vorteil nutzen und die Verantwortung dafür der afghanischen Regierung in die Schuhe schieben, obwohl das Problem schon mehr als anderthalb Jahrhunderte alt ist. Denn die Menschen in der Region sind über das iranische Regime verärgert, da sie unter Vernachlässigung und Marginalisierung leiden. Zudem agieren dort Protestbewegungen gegen das Regime, darunter auch eine, die zur Abspaltung aufruft.

8 - Der Sprecher des Islamischen Emirats Afghanistan, Zabihullah Mudschahid, erklärte am 27. Mai 2023 auf seinem Twitter-Account: "Kabul hält daran fest, seine Verpflichtungen zu erfüllen, aber der Wasserstand ist aufgrund der schweren Dürre gesunken." Er sagte auch: "Unangemessene Erklärungen der iranischen Seite in diesem Zusammenhang können den Beziehungen zwischen den beiden Ländern schaden und sollten daher nicht wiederholt werden." Das war eine angemessene Antwort, die keine Drohung beinhaltet. Sie weist die Drohungen vielmehr zurück und warnt vor diesen, ob sie nun vom Präsidenten oder von anderen Amtsträgernstammen, die in geringschätzender Art und Weise Drohworte an Afghanistan gerichtet haben. Es scheint, dass Afghanistan seine Beziehungen zum Iran nicht belasten will.

9 - In Afghanistan gibt es mehrere Grenzflüsse zum Iran, wie den Helmand, den Farah und den Harirud. Außerdem gibt es kleinere Flüsse wie den Harut, den Khasbush, den Khash und den Buda'i, die alle in Afghanistan entspringen und in den Bozk-See und den Saberi-See münden, die an der gemeinsamen Grenze zwischen den beiden Ländern liegen. Der Helmand gilt als Hauptquelle für die Wasserversorgung der Sistan-Ebene und ist die Lebensader der Provinz Sistan und Belutschistan, die unter chronischer Dürre leidet. Es scheint, dass die afghanischen Flüsse, insbesondere der Helmand, eine wichtige geopolitische Rolle in den Beziehungen zwischen den beiden Ländern spielen. Afghanistan kann die Wasserfrage als machtvolles Druckmittel gegenüber dem Iran und anderen Ländern einsetzen, um seine wirtschaftlichen und politischen Ziele zu erreichen, zumal sich etwa 95 % dieser Wasservorkommen in Afghanistan selbst befinden.

10 - All das zeigt, dass die Wurzel des Problems im Vorgehen der Engländer liegt, die Länder der Muslime „auseinanderzureißen“, indem sie die Region Sistan und Belutschistan in drei Teile aufgeteilt haben: Einen Teil für den Iran, einen zweiten für Pakistan und einen dritten für Afghanistan. Dadurch sind der Verlauf des Flusses und seine Mündung zu einem Streitfall zwischen drei staatlichen Entitäten geworden, deren diesbezügliche Interessen divergieren und wo es deswegen zu Auseinandersetzungen unter ihnen kommt. Wären diese drei Länder ein einziges Gebilde, ein einziger Staat, wie Allah es anbefohlen hat, würde die Angelegenheit sich richten und ins Lot kommen. Daher kann die Lösung dieses Problems, das zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem Iran und Afghanistan geführt hat, nur in der Aufhebung des iranischen, des afghanischen sowie aller anderen Staatsgebilde in der islamischen Welt liegen. Sie alle müssen in einem einzigen Staat verschmolzen werden, der auf dem Islam basiert und alle ethnischen und konfessionellen Unterschiede beseitigt sowie die von den Engländern gezogenen Grenzen eliminiert. So ist die Wurzel des Problems wohlbekannt, nämlich die koloniale Aufteilung der islamischen Länder. Und alle haben unter dem Fluch des Kolonialismus und seinen Folgen gelitten, wie es einige iranische Verantwortliche eingangs zum Ausdruck gebracht haben. Auch die Lösung des Problems ist bekannt. Sie liegt in der Vereinigung dieser Länder, wie sie es vor dem Kolonialismus waren, und sie zu einem einzigen Staat zu machen, der in all seinen Grundlagen, Zweigen und Aspekten tatsächlich auf dem Islam basiert. Sodann wird das Wasser seinen Lauf nehmen; den Menschen zum Trunk und dem Vieh zur Labung gedeihen. Das Land wird ergrünen und mit der Gunst Allahs reiche Erträge abwerfen. Auch wird der Ölreichtum auf alle verteilt werden, sodass alle die Segnungen genießen können, die Allah ihnen zuteilwerden ließ, und sie unter den Gesetzen des Islam glücklich werden.

Alle anderen Lösungen sind nur partiell und vorübergehend. Sie stellen Zeitbomben dar, die jeden Moment explodieren können. Deshalb rufen wir alle auf, ernsthaft und mit aller Kraft tätig zu werden, um das Rechtgeleitete Kalifat nach dem Plan des Prophetentums zu errichten, das die Länder der Muslime vereinen wird. Sodann werden die Muslime durch die Kraft des Islam machtvolle Würde erlangen und Diener Allahs in Brüderlichkeit sein.

Das ist die Lösung, zu der uns der Islam aufruft. Sie ist dort, wo Ehre und ein edles, reichhaltiges Leben ihren Platz finden.

(يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُوا اسْتَجِيبُوا للهِ وَلِلرَّسُولِ إِذَا دَعَاكُمْ لِمَا يُحْيِيكُمْ وَاعْلَمُوا أَنَّ اللهَ يَحُولُ بَيْنَ الْمَرْءِ وَقَلْبِهِ وَأَنَّهُ إِلَيْهِ تُحْشَرُونَ)

Ihr, die ihr glaubt! Folgt Allah und dem Gesandten, wenn er euch dazu aufruft, was euch Leben spendet. Und wisset, dass Allah zwischen dem Menschen und seinem Herzen trennt und dass ihr zu Ihm versammelt werdet. (8:24)

17. Ḏū l-Qiʿda 1444 n. H.

06.06.2023

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