Montag, 23 Jumada al-awwal 1446 | 25/11/2024
Uhrzeit: (M.M.T)
Menu
Hauptmenü
Hauptmenü
  •   |  

بسم الله الرحمن الرحيم

 

 

بسم الله الرحمن الرحيم

Im Namen Allahs, des Erbarmungsvollen des Barmherzigen

Frage:

Meine Frage betrifft die Auswirkungen, die sich nach dem Abschuss des russischen Kampfbombers ergeben könnten. Wird es zu einer Zuspitzung der Luftwaffenaktivitäten im syrischen Luftraum führen? Könnte sich der Konflikt auch auf den türkischen Luftraum ausdehnen? Vielen Dank!

Antwort:

1. Bezüglich des Luftraums über Syrien:

- Wenn mit „Zuspitzung“ gemeint ist, dass die Kampfflugzeuge den syrischen Luftraum durchdringen und das syrische Territorium mit samt seiner Bevölkerung, seiner Vegetation und Bauten bombardieren, so ist dies bereits der Fall, und sie scheuen weder Mühe noch Kraft dabei.

- Sollte mit „Zuspitzung“ hingegen gemeint sein, dass die Flugzeuge untereinander in Kampfhandlungen treten und ein Luftkrieg entsteht, so ist dies unwahrscheinlich - zumindest in absehbarer Zeit. Die Gründe hierfür haben wir in unserer Verlautbarung vom 11.10.2015 und in der Frage-Antwort vom 18.11.2015 dargelegt.

2. Bezüglich einer Ausdehnung des Konflikts auf den türkischen Luftraum ist Folgendes zu sagen:

- Wenn mit der Frage gemeint ist, ob ein Luftkrieg zwischen Russland und der Türkei ausbrechen könnte, indem als Vergeltung für den Abschuss des russischen Flugzeugs russische Jagdflieger türkische Flugzeuge attackieren, so ist auch dieses Szenario zumindest in absehbarer Zeit aus folgenden Gründen unwahrscheinlich:

- Die russische Luftintervention in Syrien erfolgte nach einer Abmachung mit den USA. Und das derzeitige türkische Regime zählt zu den Gefolgsleuten Amerikas und kann daher keine Vereinbarung brechen, die die USA getroffen haben.

- Die Belege für diese (amerikanisch-russische) Abmachung sind offensichtlich. Wir haben sie in der erwähnten Verlautbarung sowie in der Frage-Antwort deutlich gemacht. Sogar Putin persönlich hat dies offengelegt, als er am Dienstag, den 24. November, in Sotchi den Flugzeugabschuss als "einen Stich in den Rücken" bezeichnete (Radio Sawa 24/11/2015 CE). Das bedeutet, dass man eine Abmachung getroffen hatte und diese verletzt worden ist.

- Mit überwiegender Wahrscheinlichkeit erfolgte der Abschuss nicht durch eine Entscheidung der politischen Führung in der Türkei, sondern eher von Seiten militärischer Kommandeure, die andere politische Ziele verfolgen als Erdogan. Dies vermischte sich bei ihnen mit nationalistischen Zorngefühlen über das russische Bombardement ihrer turkmenischen Brüder an ihren Grenzen.

- Dies geht aus dem verborgenen Sinngehalt - ja sogar aus dem direkten Wortlaut der Erklärung des türkischen Premierministers Ahmet Davutoglu hervor: Der türkische Ministerpräsident Ahmed Davutoglu machte seinerseits klar, dass die Entscheidung der türkischen Streitkräfte das russische Flugzeug abzuschießen allein aus Gründen des Grenzschutzes geschah. (Radio Sawa, 24/11/2015)

- Russland ist es wahrscheinlich bewusst, dass die türkische Regierung die Vereinbarung nicht selbst verletzt hat. Es ist nämlich nicht das erste Mal, dass russische Flugzeuge den türkischen Luftraum verletzen, trotzdem hat die türkische Regierung sie bis dato nicht daran gehindert. Russlands Erkenntnis, dass der Abschuss nicht durch eine politische Entscheidung der türkischen Regierung erfolgte, sondern durch einige militärische Kommandanten, macht es möglich, die Angelegenheit zu regeln. Somit ist der Ausbruch eines Krieges zwischen Russland und der Türkei unwahrscheinlich. Es ist vielmehr zu erwarten, dass die Angelegenheit mit politische Mitteln geregelt wird, so dass alle Seiten ihr Gesicht wahren können: Entweder durch Maßnahmen in den wirtschaftlichen oder diplomatischen Beziehungen bzw. durch Vermittlungsbemühungen oder durch verschärfte russische Angriffe in den Gebieten, in denen es zum Flugzeugabschuss kam, oder durch ähnliche Schritte, um das Ansehen wiederherzustellen. Den USA könnte hierbei die Hauptrolle zukommen, insbesondere was die Frage betrifft, die (türkische) Armee in Griff zu halten.

Darüber hinaus können Auswege gefunden werden, indem die Frage wo und wie das Flugzeug abgeschossen wurde entsprechend interpretiert wird, um damit beide Seiten zufrieden zu stellen. So erklärte gestern, am 24. 11. 2015, ein amerikanischer Verantwortlicher: Washington glaubt, dass das Flugzeug innerhalb des syrischen Luftraums getroffen wurde, nachdem es für kurze Zeit in den türkischen Luftraum eingedrungen war. Dies ergibt sich aus einer Auswertung der thermischen Spur des Flugzeuges. (Deutsche Welle. 25/11/2015). Mit dieser Aussage stellen die USA beide Seiten zufrieden.

- Allerdings gilt, was in der Antwort eingangs erwähnt wurde: “zumindest in absehbarer Zeit“, d. h. gemäß den heute ersichtlichen Gegebenheiten. Ansonsten lässt die Verstrickung von militärischen und politischen Aktionen die Möglichkeit, dass sich Ereignisse und ihre Resultate überschlagen, nicht abwegig erscheinen.

- Abschließend ist noch zu sagen, dass es schmerzhaft ist, wenn man sieht, wie in Ländern, die islamisch sind, die politischen Ereignisse und Resultate von den ungläubigen Kolonialisten und ihren Handlangern kontrolliert werden. Nichtsdestotrotz wird sich das Blatt wenden; und mit Allahs Erlaubnis wird es nicht lange dauern, bis das Licht des Kalifats die islamischen Länder erstrahlen lässt und sich in alle Gegenden der Erde erstreckt. Die Feinde des Islam werden sich dann in ihre Festungen zurückziehen - wenn ihnen noch solche übrig geblieben sind!


]وَلَتَعْلَمُنَّ نَبَأَهُ بَعْدَ حِينٍ[

Und ganz bestimmt werdet ihr die Kunde darüber nach einer gewissen Zeit erfahren.

(Ṣād 38:88)

 

 

Nach oben

Seitenkategorie

Links

Die westlichen Länder

Muslimische Länder

Muslimische Länder