Media Office
Zentrales Medienbüro von Hizb-ut-Tahrir
H. 17 Rabi' II 1442 | No: 1442AH/014 |
M. Mittwoch, 02 Dezember 2020 |
Presseverlautbarung
Angetrieben vom Kapitalismus bleiben Arbeiterinnen auf den südostasiatischen Ölpalmenplantagen weitherhin Opfer von Missbrauch
Die Associated Press (AP) berichtete am 19. November vom Missbrauch und der Ausbeutung von Frauen in den Ölpalmenplantagen in Indonesien und Malaysia. Sie sind unterbezahlt, haben keinen Gesundheitsschutz, sind unmenschlicher Arbeitsbelastung und sexuellem Missbrauch und Vergewaltigung ausgesetzt. AP befragte mehr als drei Dutzend Frauen und Mädchen in 12 Unternehmen quer durch Indonesien und Malaysia.
Palmöl wird in vielen Produkten, einschließlich in Produkten der größten Marken in der 530 Milliarden Dollar Schönheitsindustrie, wie L’Oréal, Unilever, Procter & Gamble, Avon and Johnson & Johnson, verwendet. Indonesien ist der weltgrößte Palmölproduzent und beschäftigt geschätzte 7,6 Millionen Frauen auf dem Gebiet. Laut dem Ministerium für die Stärkung der Frauen und Kinderschutz (MoWECP) machen sie etwa die Hälfte der Gesamtbeschäftigten aus. Mit jeweils 14 Millionen und 6 Millionen Hektar Palmölplantagen dominieren Indonesien und Malaysia die Produktion von Palmöl auf dem Weltmarkt. Ironischerweise befindet sich die Hälfte der 14 Millionen Hektar Palmölplantagen Indonesiens im Eigentum von Privatunternehmen, einschließlich ausländischen Firmen. Tatsächlich macht die private Landproduktivität bis zu 60 % der Gesamtproduktivität der nationalen Palmölproduktion Indonesiens aus. Diese Regelungsweise führte zu Ungleichheit im Eigentum an landwirtschaftlichen Flächen. In Indonesien besitzen nur 1 % der Bevölkerung 59 % der gesamten landwirtschaftlichen Ressourcen, Grundstücke und Flächen. Hinzu kommt, dass Indonesien und Malaysia die Palmölplantagen trotz der massiven Schäden, die sie dem tropischen Regenwald zufügen, immer mehr ausweiten, gleichzeitig landwirtschaftliche Flächen massiv privatisieren, und die Ausbeutung von Frauen als billige Arbeitskräfte durch den Privatsektor ignorieren.
Klar ist, dass Frauen nicht nur Opfer von gierigen Multimilliarden-Unternehmen sind, sie sind vor allem Opfer des kapitalistischen Systems, das Frauen als Produktionsmittel, billige Arbeitskraft und Wirtschaftsgut zur Umsatz- und Profitsteigerung großer Unternehmen und Regierungen erachtet. In diesem System werden Frauen nicht nur als Arbeiterinnen auf Palmölplantagen, die die kapitalistische Schönheitsindustrie füttern, ausgebeutet, sondern auch durch das unerbittliche Aufdrängen der Schönheitsideale dieser Unternehmen, die Milliarden an den Frauen verdienen, indem sie ihnen das Gefühl von physischer Minderwertigkeit vermitteln. Was den Schutz der Bevölkerung, insbesondere den Schutz der Frauen betrifft, die der kapitalistischen Ausbeutung am wehrlosesten ausgesetzt sind, mangelt es den Herrschern und Regierungen der muslimischen Länder tatsächlich an jeglicher islamischer Vision. Zudem implementieren sie systematisch auf Eigentumsfreiheit basierende kapitalistische Agrarpolitik, die es privaten und ausländischen Investoren erlaubt riesige Flächen strategischer Landstriche zu erwerben, die eigentlich der Bevölkerung und nicht einigen wohlhabenden Unternehmen zugutekommen sollten.
Das System des Kalifats hingegen steht in absolutem Kontrast zum kapitalistischen System, das die Rolle des Staates zum Schutz der Rechte seiner Bevölkerung eindämmt. Der Prophet (saw) sagte: «الإِمَامُ رَاعٍ وَهُوَ مَسْؤُولٌ عَنْ رَعِيَّتِهِ» „Der Imam ist ein Hüter und für seine Bürger verantwortlich.“Daher hat im Islam der Staat eine essenzielle Rolle in der Versorgung der Bedürfnisse der Menschen inne. Seine Hauptaufgabe ist es den Bedürfnissen jedes einzelnen Bürgers zu dienen, die Schwachen zu beschützen, und jegliche Ungerechtigkeit zu verhindern. Dieses System hat keine Toleranz für Wanderarbeit und sonstige Formen von ausbeuterischer Arbeit, die Millionen von Frauen zu Opfern macht. Der Staat setzt alles daran diese auszulöschen. Abgesehen davon betrachtet der Islam die Frau als eine (zu schützende) Ehre und NICHT als billige Arbeitskraft. Er schenkt den Frauen das Privileg und den Vorzug eines männlichen Beschützers, wie Ehemann, Vater oder Bruder, der verpflichtet ist stets für ihren finanziellen Unterhalt zu sorgen. Und wenn sie keine männlichen Verwandten haben, die ihren Unterhalt garantieren können, dann obliegt es dem Staat für ihre finanziellen Bedürfnisse zu sorgen. Darüber hinaus verfügt der Islam über eine faire Agrarpolitik, welche die Monopolisierung von Land durch reiche Eliten verhindert und den individuellen Besitz von Land ermöglicht um Menschen dabei zu unterstützen ihren Lebensstandard zu verbessern. Gleichzeitig verbietet der Islam, das Eigentum an Land, das reich an natürlichen Ressourcen wie Öl, Gas und Mineralien ist, indem er dieses als öffentliches Eigentum klassifiziert und damit zum Nutzen aller Bürger bereitstellt. Das ist es, weshalb das Kalifat als Beschützer der Schwachen, Armen und Schutzlosen gegen die selbstsüchtigen Interessen der Reichen und Mächtigen steht, und weshalb er der einzige Staat ist, der die Rechte und die Ehre der Frau auf die ihr gebührende Weise beschützt.
(وَمَنْ أَعْرَضَ عَن ذِكْرِي فَإِنَّ لَهُ مَعِيشَةً ضَنكًا وَنَحْشُرُهُ يَوْمَ الْقِيَامَةِ أَعْمَى)
„Und wer davon abkehrt, Mich zu preisen, in diesem Fall wird es für ihn sicherlich eine erschwerliche Existenz geben. Und am jüngsten Tag werden Wir ihn als Blinden auferwecken.“ Ta-Ha 124]
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