Montag, 23 Jumada al-awwal 1446 | 25/11/2024
Uhrzeit: (M.M.T)
Menu
Hauptmenü
Hauptmenü

Media Office
Sudan

H.  25 Dhu al-Hijjah 1439 No: HTS 67/1439
M.  Donnerstag, 06 September 2018
 An unseren geehrten Bruder und Chefredakteur der “Al-Akhbar”-Zeitschrift
as-salāmu ʿalaikum wa-raḥmatu ʾllāhi wa-barakātuhu,
Betreff: Antwort auf die Behauptungen des Generalsekretärs der Organisation “Angelegenheiten der Ansar”

(Übersetzt)

Auf die Frage hin ob es möglich wäre, dass ein islamisches Kalifat wiedererrichtet werden könne, antwortete Dr. ʿAbd al-Maḥmūd Abbū, Generalsekretär der Organisation „Angelegenheiten der Ansar“: „Meiner Ansicht nach ist das Kalifat ein politisches Experiment, das für eine bestimmte Epoche des islamischen Staates geeignet war. Es ist jedoch schwer ein Kalifat dieser Art nun, zu einem viel späteren Zeitpunkt, noch umzusetzen. Die Welt ist in Staaten aufgeteilt; jeder Staat hat eine Verfassung, welche dem Staat als Fundament dient. Aus diesem Grund ist dieses politische System (das Kalifat) für die Umma nicht verbindlich. Es gibt Prinzipien der Freiheit und Beratung (šūrā), die mit dem Prophetentum in Einklang stehen, jedoch ist das islamische Kalifat in seiner historischen Form für uns nicht bindend.“ Ende der Antwort Abbūs.

Diese Antwort war Teil eines Interviews, das Ihr Magazin mit dem Bruder Abbū am Montag, dem 23. Ḏū l-Ḥiǧǧa 1439 n. H. – dem 03.09.2018 n. Chr. – geführt hat. Das Interview wurde in der Ausgabe 1689 veröffentlicht. Wir wären sehr dankbar, wenn Sie die folgende Antwort veröffentlichen würden:

1) Das Kalifat ist keineswegs ein politisches Experiment für eine bestimmte Epoche, sondern vielmehr das generelle Regierungssystem für alle Muslime auf der Welt. Es ist das politische System, das uns der Islam vorgegeben hat, und zugleich eine Verpflichtung wie alle anderen Verpflichtungen, die Allah (t) den Muslimen auferlegt hat. Die Wiedererrichtung des Kalifats ist unausweichlich und keinesfalls als optional zu verstehen. In Hinblick auf dieses Regierungssystem können wir unmöglich Kompromisse schließen, da ein solches Vorgehen zu jenen Sünden gehört, die Allah (t) sehr streng bestraft. Die Beweise dafür, dass alle Muslime zur Wiedererrichtung des Kalifats verpflichtet sind, sind dem Koran, der Sunna Seines (t) Gesandten (s) und dem Konsens der Prophetengefährten entnommen.

Was den Koran anlangt, so befahl Allah (t) dem Propheten (s), die Muslime mit dem zu regieren, was Allah (t) als Offenbarung herabgesandt hat. Dieser Befehl erging in klarer Weise. Es sprach der Erhabene:

﴿فَاحْكُمْ بَيْنَهُمْ بِمَا أَنْزَلَ اللَّهُ وَلا تَتَّبِعْ أَهْوَاءَهُمْ عَمَّا جَاءَكَ مِنَ الْحَقِّ

So richte zwischen ihnen nach dem, was Allah (als Offenbarung) herabgesandt hat, und folge nicht ihren Neigungen entgegen dem, was dir von der Wahrheit zugekommen ist.(5:48)

Muslim berichtet von Abū Ḥāzim, dass er Abū Huraira sagen hörte, dass der Prophet (s) sprach:

«كَانَتْ بَنُو إِسْرَائِيلَ تَسُوسُهُمْ الأَنْبِيَاءُ كُلَّمَا هَلَكَ نَبِيٌّ خَلَفَهُ نَبِيٌّ وَإِنَّهُ لا نَبِيَّ بَعْدِي وَسَتَكُونُ خُلَفَاءُ تَكْثُرُ» قَالُوا: فَمَا تَأْمُرُنَا؟ قَالَ: «فُوا بِبَيْعَةِ الْأَوَّلِ فَالْأَوَّلِ وَأَعْطُوهُمْ حَقَّهُمْ فَإِنَّ اللَّهَ سَائِلُهُمْ عَمَّا اسْتَرْعَاهُمْ».

„Das Volk Israel wurde von Propheten betreut. Immer wenn ein Prophet starb, folgte ihm ein anderer. Nach mir wird aber kein Prophet mehr sein. Es werden jedoch Kalifen kommen, und deren Zahl wird groß sein“ Man fragte ihn: „Und was befiehlst du uns?“ Er antwortete: „Erfüllt die baiʿa des jeweils Ersteren und gebt ihnen ihr Recht, denn Allah (t) wird sie über das aufragen, was Er ihnen in ihre Obhut gelegt hat!“

Ferner berichtet Muslim über Nāfiʿ, dass ʿAbdullāh ibn ʿUmar sagte: „Ich hörte den Gesandten Allahs (s) sagen:

«مَنْ خَلَعَ يَدًا مِنْ طَاعَةٍ لَقِىَ اللَّهَ يَوْمَ الْقِيَامَةِ لاَ حُجَّةَ لَهُ وَمَنْ مَاتَ وَلَيْسَ فِى عُنُقِهِ بَيْعَةٌ مَاتَ مِيتَةً جَاهِلِيَّةً»

‚Wer seine Hand aus dem Gehorsam zieht, der trifft auf Allah am Tage der Auferstehung, ohne eine Rechtfertigung zu haben. Und wer stirbt und im Nacken keine baiʿa trägt, der stirbt einen Tod der ǧāhilīya.‘“

Und von Abū Huraira wird berichtet, dass der Prophet (s) sprach:

«إِنَّمَا الإِمَامُ جُنَّةٌ يُقَاتَلُ مِنْ وَرَائِهِ وَيُتَّقَى بِهِ»

„Wahrlich, der Imam ist ein Schild, man kämpft hinter ihm und schützt sich durch ihn.“

Der im ersten ḥadīṯ erwähnte Treueid (baiʿa) wird nur dem Kalifen gegeben. Dass der Treueid heutzutage in einigen unserer Länder den Königen und Präsidenten geleistet wird, ist nichts weiter als der Versuch, die Umma zu täuschen und sie glauben zu lassen, dass diese Marionetten einem Kalifen ebenbürtig wären.

Was den Konsens der Prophetengefährten (iǧmāʿ aṣ-ṣaḥāba) anlangt, so waren sich die Prophetengefährten – möge Allah mit ihnen allen Zufrieden sein – einig, dass das Aufstellen eines Kalifen nach dem Tod des Propheten (s) verpflichtend zu vollziehen ist. Auch kamen sie darin überein, nach deren Tod einen Nachfolger für Abū Bakr, ʿUmar al-Ḫaṭṭāb und ʿUthmān ibn ʿAffān aufzustellen. Dass ein Kalifat verpflichtend zu errichten ist wird auch dadurch bestätigt, dass die Prophetengefährten das Begräbnis des Propheten (s) aufschoben, da sie damit beschäftigt waren einen Kalifen zu ernennen. Dies trotz der Tatsache, dass der Verstorbene unverzüglich nach seinem Tod begraben werden muss. Einige der Gefährten, die mit der Aufgabe betraut waren die Leiche des Propheten für das Begräbnis vorzubereiten, waren auch mit der Aufstellung des Kalifen beauftragt. Aufgrund dieses Umstands wurde das Begräbnis des Propheten (s) um zwei Nächte verschoben. Keiner der Prophetengefährten sprach sich gegen dieses Vorgehen aus, obwohl sie alle dazu fähig gewesen wären. Daher ergibt sich aus dem Konsens der Prophetengefährten, dass das Aufstellen eines Kalifen wichtiger ist, als die Bestattung eines Verstorbenen. Ferner lässt sich sagen, dass die vollständige Implementierung des Islams in all seinen Details, und damit die Umsetzung der islamischen Scharia in allen Bereichen des Lebens eine Verpflichtung für die Muslime ist, die eindeutigen Offenbarungstexten entnommen wurde. Zu den Grundsätzen des islamischen Rechts zählt die Rechtsregel: „Was zur Erfüllung einer Pflicht notwendig ist, ist ebenfalls verpflichtend.“ Auch aus dieser Rechtsregel ergibt sich, dass das Aufstellen eines Kalifen verpflichtend zu vollziehen ist.

Was den Vers anlangt, in dem Allah (t) sagt:

﴿وَإِذْ قَالَ رَبُّكَ لِلْمَلَائِكَةِ إِنِّي جَاعِلٌ فِي الأَرْضِ خَلِيفَةً

Und als dein Herr zu den Engeln sagte: "Ich bin dabei, auf der Erde einen Statthalter einzusetzen", da sagten sie: "Willst Du auf ihr etwa jemanden einsetzen, der auf ihr Unheil stiftet und Blut vergießt, wo wir Dich doch lobpreisen und Deiner Heiligkeit lobsingen?" Er sagte: "Ich weiß, was ihr nicht wisst." (2:30),

so sagt Imam al-Qurṭubī in seinem tafsīr diesbezüglich Folgendes:

Dieser Vers zählt zu den wichtigsten Beweisen dafür, dass ein Imam und Kalif aufgestellt werden muss, dem die Muslime zu gehorchen haben. Auf diese Weise wird die Einheit (der Muslime) gewährleistet und die Gesetze des Kalifats umgesetzt. Weder unter der Umma, noch unter den Gelehrten gibt es bezüglich dieser Pflicht eine Meinungsverschiedenheit. Einzig al-Aṣam und jenen, die ihm in seiner Ansicht folgten, wird etwas anderes zugeschrieben. Doch war er (al-Aṣam) taub (aṣam) in Hinblick auf das islamische Recht.

Es ist nicht notwendig alle Beweise hinsichtlich der Verpflichtung zur Wiedererrichtung des Kalifats anzuführen, da der verpflichtende Charakter dieser Angelegenheit den Muslimen bekannt ist. Die Muslime sehnen sich danach, dass der Islamische Staat wiedererrichtet wird. Eine dermaßen gewaltige Angelegenheit sollte von einem Mann ihrer Position nicht angefochten werden.

2) Als Beweis für ihre Aussage führen sie die Realität heran. So sagten sie: „(…) Die Welt ist in Staaten aufgeteilt; jeder Staat hat eine Verfassung, welche dem Staat als Fundament dient.“ Das islamische Recht gibt uns vor, dass die Realität Objekt des Denkens und der Veränderung ist und keinesfalls eine gesetzgeberische Quelle. Ihre Herangehensweise steht im völligen Gegensatz zu dem, was uns vom islamischen Recht auferlegt wurde; nämlich, dass unsere Einheit gewahrt werden muss. So sprach Allah (t):

﴿وَاعْتَصِمُوا بِحَبْلِ اللَّهِ جَمِيعًا وَلا تَفَرَّقُوا وَاذْكُرُوا نِعْمَتَ اللَّهِ عَلَيْكُمْ إِذْ كُنْتُمْ أَعْدَاءً فَأَلَّفَ بَيْنَ قُلُوبِكُمْ فَأَصْبَحْتُمْ بِنِعْمَتِهِ إِخْوَانًا

Und haltet allesamt fest am Seil Allahs und geht nicht auseinander! Und gedenkt Allahs Gunst an euch, als ihr Feinde wart und Er dann eure Herzen zusammenführte, worauf ihr durch Seine Gunst Brüder wurdet. (3:103)

Aus der Formulierung

﴿جَمِيعًا

allesamt(3:103)

wird ersichtlich, dass mit diesem Vers alle Muslime gemeint sind. Was nun die von Ihnen angesprochenen Verfassungen anlangt, so sind diese von Menschenhand gemacht. Verfassungen dieser Art sollten grundsätzlich abgelehnt und durch eine islamische Verfassung und islamische Gesetze, die aus dieser Verfassung hervorgehen, ersetzt werden. Wir sind alle Diener Allahs (t) und keinesfalls Diener irgendeiner anderen gesetzgeberischen Gewalt. Die Wahrheit hat ein größeres Anrecht darauf befolgt zu werden, da die Falschheit nur existiert, solange die Wahrheit nicht befolgt wird.

3) Allah (t) versprach dieser Umma den Sieg und die Vorherrschaft über alle anderen Völker. So sprach Allah (t):

﴿وَعَدَ اللَّهُ الَّذِينَ آمَنُوا مِنْكُمْ وَعَمِلُوا الصَّالِحَاتِ لَيَسْتَخْلِفَنَّهُمْ فِي الْأَرْضِ كَمَا اسْتَخْلَفَ الَّذِينَ مِنْ قَبْلِهِمْ وَلَيُمَكِّنَنَّ لَهُمْ دِينَهُمُ الَّذِي ارْتَضَى لَهُمْ وَلَيُبَدِّلَنَّهُمْ مِنْ بَعْدِ خَوْفِهِمْ أَمْنًا يَعْبُدُونَنِي لا يُشْرِكُونَ بِي شَيْئًا وَمَنْ كَفَرَ بَعْدَ ذَلِكَ فَأُولَئِكَ هُمُ الْفَاسِقُونَ

Allah hat denjenigen von euch, die glauben und rechtschaffene Werke tun, versprochen, dass Er sie ganz gewiss als Statthalter auf der Erde einsetzen wird, so wie Er diejenigen, die vor ihnen waren, als Statthalter einsetzte, dass Er für sie ihrer Religion, der Er für sie zugestimmt hat, ganz gewiss eine feste Stellung verleihen wird, und dass Er ihnen nach ihrer Angst (, in der sie gelebt haben,) statt dessen ganz gewiss Sicherheit gewähren wird. Sie dienen Mir und gesellen Mir nichts bei. Wer aber danach ungläubig ist, jene sind die (wahren) Frevler. (24:55)

Auch unser geliebter Prophet (s) verkündete uns die Frohbotschaft der Wiedererrichtung des rechtgeleiteten Kalifats gemäß der Methode des Prophetentums infolge einer unterdrückerischen Gewaltherrschaft. So sprach der Gesandte Allahs (s):

«تَكُونُ النُّبُوَّةُ فِيكُمْ مَا شَاءَ اللَّهُ أَنْ تَكُونَ ثُمَّ يَرْفَعُهَا إِذَا شَاءَ أَنْ يَرْفَعَهَا ثُمَّ تَكُونُ خِلافَةٌ عَلَى مِنْهَاجِ النُّبُوَّةِ فَتَكُونُ مَا شَاءَ اللَّهُ أَنْ تَكُونَ ثُمَّ يَرْفَعُهَا إِذَا شَاءَ اللَّهُ أَنْ يَرْفَعَهَا ثُمَّ تَكُونُ مُلْكًا عَاضًّا فَيَكُونُ مَا شَاءَ اللَّهُ أَنْ يَكُونَ ثُمَّ يَرْفَعُهَا إِذَا شَاءَ أَنْ يَرْفَعَهَا ثُمَّ تَكُونُ مُلْكًا جَبْرِيَّةً فَتَكُونُ مَا شَاءَ اللَّهُ أَنْ تَكُونَ ثُمَّ يَرْفَعُهَا إِذَا شَاءَ أَنْ يَرْفَعَهَا ثُمَّ تَكُونُ خِلافَةً عَلَى مِنْهَاجِ النُّبُوَّةِ ثُمَّ سَكَتَ»

„Das Prophetentum wird unter euch weilen, solange Allah will, dass es weilt. Dann wird Allah es aufheben, wenn Er es aufheben will. Sodann wird ein Kalifat gemäß dem Plan des Prophetentums entstehen. Es wird weilen, solange Allah will, dass es weilt, dann wird Allah es aufheben, wenn Er es aufheben will. Sodann wird eine bevorrechtete Herrschaft folgen. Sie wird weilen, solange Allah sie weilen lässt, dann wird Allah sie aufheben, wenn Er sie aufheben will. Sodann wird eine Gewaltherrschaft folgen. Sie wird weilen, solange Allah sie weilen lässt, dann wird Allah sie aufheben, wenn er sie aufheben will. Sodann folgt ein Kalifat gemäß dem Plan des Prophetentums." Dann schwieg er.

Ibrāhīm ʿUṯmān (Abū Ḫalīl)

Offizieller Sprecher von Hizb-ut-Tahrir / wilāya Sudan

المكتب الإعلامي لحزب التحرير
Sudan
عنوان المراسلة و عنوان الزيارة
تلفون: 0912240143- 0912377707
http://hizb-sudan.org; www.hizb-ut-tahrir.org; www.domainnomeaning.com
E-Mail: Spokman_sd@dbzmail.com

Seitenkategorie

Links

Die westlichen Länder

Muslimische Länder

Muslimische Länder