Media Office
Wilaya Sudan
H. 14 Shawwal 1439 | No: HTS 54/1439 |
M. Donnerstag, 28 Juni 2018 |
Presseverlautbarung
Als Reaktion auf Veröffentlichung Nr. 1163 von Dr. Aḥmad al-Muftī, mit dem Titel:
„O Hizb ut Tahrir! Bringt eure Charta der Menschenrechte im Islam als Alternative zu internationalen Chartas hervor“
(Übersetzt)
Eine Delegation von Hizb ut Tahrir akzeptierte den Vorschlag Dr. Aḥmad al-Muftīs, Inhaber des Zentrums für Menschenrechte in al-Ḫarṭūm, über die Frauenkonvention der UN (CEDAW) zu debattieren. Man kontaktierte ihn, um eine Debatte zu führen. Nach einer langen Diskussion weigerte er sich, die Debatte stattfinden zu lassen. Stattdessen veröffentlichte er eine Publikation unter der Nummer 1163, welche mit folgendem Titel versehen wurde: „O Hizb ut Tahrir! Veröffentlicht eure Charta der Menschenrechte im Islam als Alternative zu internationalen Chartas“. Diese Publikation wurde in der elektronischen Zeitung „Al-Muḥarir“, und möglicherweise sogar in anderen Medien veröffentlicht und verbreitet. Damit jene, welche die Publikation gelesen haben, die Gelegenheit erhalten, sich ein vollständiges Bild von dem Gespräch zwischen Dr. Aḥmad und der Delegation machen zu können, möchten wir diesbezüglich die folgenden Fakten verlautbaren:
Zunächst sei gesagt, dass uns von Anfang an klar war, dass das Thema der Debatte die Ideen der Frauenkonvention (CEDAW) sein müssen. Dazu gehört beispielsweise die Charta für Menschenrechte, welche auf dem Freiheitsgedanken und der Vorstellung von Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau basiert. Dies aufgrund der Tatsache, und darin stimmte Dr. Aḥmad al-Muftī mit uns überein, dass die Frauenkonvention der UN (CEDAW) gegen klare Gesetze des islamischen Rechts (šarīʿa) verstößt. Leider lehnte Dr. Aḥmad unsere Themenauswahl ab und sagte, dass er der Methode von Hizb ut Tahrir widersprechen müsse. Aus diesem Grund schlugen wir vor, über die richtige Methode zu debattieren. Auch diesen Vorschlag lehnte er ab, mit der Begründung, dass unsere Ideen „ausgrenzend“ und „zu allgemein“ wären. Zwar entschuldigte er sich im Nachhinein und nach langer Diskussion für diese Formulierung, bestand jedoch darauf, unsere Islamverständnisse als „bloße Sehnsüchte“ zu beschreiben. Er verglich die Ideen von Hizb ut Tahrir, welche er zweifelsfrei nicht wirklich gelesen hat, mit der „Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam“. Dieser Vorwurf ist ungerecht, sowohl für jene, welche von unserer Vorstellung überzeugt sind, als auch für jene, welche von anderen Vorstellungen überzeugt sind.
Weiterhin möchten wir die folgende Frage in den Diskursraum werfen: Macht es Sinn, sowohl aus rationaler Sicht, als auch aus Sicht des islamischen Rechts, dass jemand die Offenbarung des Islam als wahr bezeichnet, das internationale Gesetz (und damit Gesetze des Unglaubens) jedoch als positiv erachtet? Wenn wir die Frauenkonvention der UN (CEDAW) betrachten und feststellen, dass diese dem islamischen Recht widerspricht, so wäre es doch prinzipiell unzulässig, diese Konvention trotz dessen zu akzeptieren? Dies aufgrund der Tatsache, dass eine solche Akzeptanz eine widerrechtliche Überschreitung des islamischen Rechts darstellt. So sagt Allah (t):
{وَقُلْ جَاءَ الْحَقُّ وَزَهَقَ الْبَاطِلُ إِنَّ الْبَاطِلَ كَانَ زَهُوقًا}
Und sag: Die Wahrheit ist gekommen, und das Falsche geht dahin; das Falsche ist ja dazu bestimmt, dahinzugehen. (13:81)
Wie können wir etwas als positiv erachten, was wir im Grunde verpflichtend abzuschaffen haben?
Auch fragen wir uns, wie unsere Ideen als „ausgrenzend“ bezeichnet werden können, wo wir doch diejenigen waren, die Dr. Aḥmad um eine Debatte baten? So baten wir ihn sowohl grundlegende Ideen, als auch die richtige Methode mit uns auszudiskutieren. Dabei war es unser Vorschlag, diese Debatte auf Grundlage der Offenbarungstexte stattfinden zu lassen. Auch hätten wir kein Problem damit gehabt, die Frage nach der richtigen Anwendung von Ideen auf die Realität mit ihm auszudiskutieren. Wir zeigten ihm unsere Bereitschaft, von den kuffār selbst erhobene Statistiken hervorzubringen, welche aufzeigen, welch üble Folgen die Ideen der Ungläubigen auf das menschliche Leben haben. Er war es, der sich weigerte mit uns zu debattieren. Daher sei folgende Frage gestellt: Wer schließt andere aus!?
Abschließend möchten wir Dr. Aḥmad al-Muftī für seine Einladung zu einer Debatte mit uns danken. Wir danken Ihnen noch einmal dafür, dass Sie uns eingeladen haben, unseren Standpunkt die Menschenrechtscharta aus islamischer Sicht betreffend zu präsentieren. Wir möchten allen wahrheitssuchenden Geistern ausdrücklich versichern, dass Hizb ut Tahrir über eine detaillierte Vorstellung diesbezüglich verfügt. Diese basiert ausschließlich auf der Offenbarung des Erhabenen, dem Schöpfer und Lenker dieses Universums; Jenem, der die Rechte und Pflichten der Menschheit festlegte; Jenem, erhaben ist Er, der die Menschheit erschuf. Er ist es, Der weiß, was der Menschheit nützt oder schadet.
{أَلا يَعْلَمُ مَنْ خَلَقَ وَهُوَ اللَّطِيفُ الْخَبِيرُ}
Sollte denn Derjenige, Der erschaffen hat, nicht Bescheid wissen'? Und Er ist der Feinfühlige und Allkundige. (67:14)
Hizb ut Tahrir hat fürwahr eine klare Vorstellung von der islamischen Lebensweise. Diese basiert auf den Offenbarungstexten und kann ausschließlich unter der Herrschaft eines Islamischen Staates zustande kommen – dem zweiten rechtgeleiteten Kalifat gemäß der Methode des Prophetentums. Die Standorte unserer Büros sind bekannt und unsere Türen stehen für all jene offen, die wissen wollen, wie unsere detaillierte Vorstellung vom islamischen Leben und damit allen ineinandergreifenden Systemen des Islams aussieht. Die Partei ist bereit, jede von ihr ausgearbeitete Idee oder jeden ihrer Lösungsansätze für mögliche Probleme auszudiskutieren. Dies betrifft alle Veröffentlichungen und Adoptionen der Partei.
Ibrāhīm ʿUṯmān (Abū Ḫalīl)
Offizieller Sprecher von Hizb ut Tahrir
Wilāya Sudan
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