Media Office
Kenia
H. 21 Dhu al-Hijjah 1439 | No: 14/1439AH |
M. Samstag, 01 September 2018 |
Presseverlautbarung
Der Besuch von Premierministerin May: Kampf um die Vormachtstellung in Afrika im 21. Jahrhundert
Die britische Premierministerin May beendete ihre Afrikareise am Donnerstag, den 30. August 2018 mit einem Besuch in Kenia. Unmittelbar zuvor war sie am Mittwoch in Nigeria und am Dienstag in Südafrika zu Besuch. Es war der erste Besuch eines britischen Premierministers in der Subsahara-Region nach fünf Jahren und der zweite in Kenia nach 30 Jahren. Zuletzt hatte Margaret Thatcher 1988 das Land besucht. Die Visite fällt in eine Zeit, wo das Vereinigte Königreich kurz vor seinem Ausscheiden aus der EU steht. Stichtag hierfür ist der 29. März 2019. May nutzte ihre Reise hauptsächlich dazu, um für die Festigung bestehender Handelsbeziehungen zu Kenia und die Erschließung neuer Märkte zu werben.
Hinsichtlich ihres Besuches möchten wir, von Hizb-ut-Tahrir Kenia, folgendes verlautbaren: Die Handelsabkommen, die May mit Präsident Kenyatta verhandelt und abgeschlossen hat, zielen ausschließlich darauf ab, den kolonialistischen Einfluss und die Ausbeutung Kenias weiterhin aufrechtzuhalten. Das kapitalistische System, das Kenias Wirtschaft in die Knie gezwungen und die Menschen ins Elend gestürzt hat, soll gefestigt werden. Die einzigen im Land, die davon profitieren werden, sind die Eliten und ihre Günstlinge aus dem öffentlich-privaten Sektor, die sie umgeben. Kenia kommt nur die Rolle eines erbärmlichen Konsumlandes zu, ein Absatzmarkt für britische Güter und Dienstleistungen; und gleichzeitig stellt es billige Arbeitskräfte für multinationale britische Konzerne zur Verfügung.
Ihre sogenannte Sicherheitspartnerschaft zur Bekämpfung des Terrorismus ist in Wirklichkeit eine Ausweitung ihres Kampfes gegen den Islam. Der abgrundtiefe Hass gegen den Islam steckt den Engländern in den Knochen. Schließlich waren sie es, die bei der Zerstörung des Kalifats am 03. März 1924 die Fäden gezogen haben. Theresa May hatte bereits in ihrer Zeit als Innenministerin bewiesen, wie sehr sie den Islam verabscheut. Sie unterstützte nämlich das sogenannte Prevent-Programm im Rahmen der Terrorismusbekämpfung, durch das die Muslime Englands systematisch entrechtet werden. Unter anderem dürfen demnach Kinder ohne Zustimmung ihrer Eltern über religiöse Praktiken befragt und Pässe schon beim Verdacht auf Terrorismus beschlagnahmt werden. Vor diesem Hintergrund wird May auch das kenianische Regime darin unterstützen, mit militärischen Mitteln gegen die Muslime innerhalb Kenias vorzugehen und in Somalia die aš-Šabāb-Miliz zu bekämpfen.
Ihre Übereinkunft zum Thema Korruption ist nichts als ein Trugschluss und ein Schlag ins Gesicht der kenianischen Bevölkerung. Die Briten sind die größten Plünderer der kenianischen Bodenschätze. Mithilfe ihrer despotischen Marionetten, welche die unrechtmäßige säkular-kapitalistische Ideologie auf uns anwenden, setzen sie diese Ausbeutungspolitik fort. Es ist diese Ideologie samt ihrer sozio-ökonomischen Auswirkungen, die Kenia seit 1963 an einer wirtschaftlichen Entwicklung hindern.
England befindet sich mit den USA, die vor Ort ihre politischen Agenten haben, in einem Konkurrenzkampf um Einfluss in Kenia, weshalb der Besuch Mays und die geschlossenen Abkommen als Manöver zu werten sind, um den Einfluss der Amerikaner zurückzudrängen.
Zusammenfassend möchten wir von Hizb-ut-Tahrir Kenia festhalten, dass diese Visite als Teil einer Strategie zu bewerten ist, mit der die Engländer ihren weltweit beschnittenen Einfluss zurückgewinnen wollen – insbesondere in Afrika, wo die Chinesen ihre „Softpower“ einsetzen, die USA ihre „Anti-Terror-Initiativen“ nutzen und die EU ihre ehemaligen Kolonien mit Handelsabkommen umgarnt. Der Besuch Mays hat nichts gebracht, außer dass Kenias Unterwürfigkeit gegenüber dem Vereinigten Königreich gefestigt wurde.
Shabani Mwalimu
Pressesprecher von Hizb-ut-Tahrir / Kenia
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